Ich habe mich für das AKH als größtes Krankenhaus Österreichts entschieden, in der Hoffnung dass dort der Umgang mit Famulanten nichts neues ist.
Der erste Tag begann vielversprechend mit Einweisungen, Namensschild, Türcodes und dem Nennen eines persönlichen oberärztlichen Ansprechpartners, den ich jedoch nie kennen lernen sollte...
In meinen ersten beiden Wochen war ich in OP Gruppe V, das ist der Transplant-OP und Akut-Viszeralchirurgie. Ich hatte die Gelegenheit, mehre Leber- und Nierentransplantationen zu sehen und fast jeden Tag eine Pankresresektion. Chirurgisch sehr interessant! Die Anästhesie fährt hierbei meistens auch alles auf was es gibt: ZVK, PDA, Neuromonitoring, viele viele Blutkonserven etc. War interessant zu sehen, leider war jedoch die Betreuung nicht sehr zufriedenstellend und so kam man selten dazu, selbst praktisch tätig zu werden und stand oft nur daneben. Der OP Plan ging oft nur bis Mittag und dann konnte ich auch direkt heim gehen.
Der zweite Teil meiner Famulatur war auf der herzchirurgischen Intensivstation, 13B-HTG. Ebenfalls ein hochleistungsmedizinisches Paradies!
Viele Patienten nach Herztransplantation, Patienten mit Kunstherz, ECMO etc. an der Tagesordnung. Hier war der Kontakt zu den Assistenzärzten sehr gut. Wobei einzelne Teammitglieder wohl keinen Bock auf Famulanten (oder evtl. auf mich?) hatten... Der Tag begann mit Dienstübergabe, dann wurde durch die Famulanten und PJler eine kurze körperl. Untersuchung an allen Patienten durchgeführt, bevor es zur Röntgen-Besprechung ging. Danach Kurvenvisite (ca. 2h) und im Anschluss das, was eben so ansteht: Wechsel oder Neuanlage ZVK, Pleuradrains legen und entfernen, Sonografie, Transfusionen etc.
Insgesamt habe ich mich im Team sehr wohl gefühlt! Leider war auch hier selten Gelegenheit, praktisch tätig zu werden.
Insgesamt habe ich mich von der Famulatur erwartet, dass ich 200 Braunülen legen, 50 mal intubiere, 8 mal reanimiere und am besten noch 10 ZVKs steche. Das war vermutlich etwas naiv... Generell sind im AKH unfassbar viele Praktikanten, Famulanten, KPJler etc. unterwegs, sodass man sich ständig um das beste kloppen muss.
Wenn man fürs intubieren und stechen in die Anästhesie geht ist wahrscheinlich ein kleines Haus besser!
Ansonsten ist das AKH ein tolles Krankenhaus mit tollen Ärzten, die einen super Job machen, einem alles erklären und sich fast immer Zeit nehmen.
Bewerbung
ca. ein Jahr im Voraus über das Studentensekretariat Anästhesie