Die Famulatur auf der unfallchirurgischen Rettungsstelle im CVK ist eine gute Feuertaufe. Es sei erwähnt, dass der Erfolg oder Misserfolg ganz wesentlich vom eigenen Engagement abhängig ist - bei chronischer Unterbesetzung kein Wunder. Es ist alles zu sehen, von Polytraumata mit Schockraum (nur zusehen) bis seit fünf Jahren bestehender Schwellung am Oberschenkel (...) über Verkehrsunfälle, Verbrennungen, Intoxikationen, Schnittwunden, SHT, psychosomatische Patienten. Häusliche Gewalt ist ebenfalls leider keine Seltenheit.
Wer nähen möchte oder Lokalanästhesie lernen möchte, kann dies tun; BGA's, EKG's, Zugänge legen ebenfalls. Das Pflegepersonal ist extrem fit und erklärt gerne.
Die kritische Personalsituation schlägt sich im Mangel an strukturierter Lehre nieder, was aber keinem der Assistenzärzte übelgenommen werden kann.
Auf der anderen Seite kann man bei regelmäßiger Zusammenarbeit mit Ärzten viel Arbeit erledigen (u.a. lernen, Entlassbriefe zu schreiben) und eine systematische Anamnese und Untersuchung erlernen.
Interessant ist es außerdem, sich die Fälle der anderen chirurgischen Felder HNO und Neurochirurgie anzusehen; wer will, kann mitoperieren.
Insgesamt sehr anstregend, aber lehrreich, mit Diensten ab 8 Uhr, 13 Uhr oder 15 Uhr, jeweils ca. neun Stunden. Absolut empfehlenswert für alle, die ihre Fähigkeiten in Anamnese und Untersuchung aufbauen wollen und lernen möchten, wer akut medizinische Versorgung benötigt und wer nicht.
Ein höheres Fachsemester sowie bereits absolvierte Famulaturen erscheinen sinnvoll.