Famulatur Innere in St. Bernhard-Hospital Brake (7/2017 bis 8/2017)

Krankenhaus
St. Bernhard-Hospital Brake
Stadt
Brake
Station(en)
Kardiologie/Angiologie, Hämatologie/intern. Onkologie, Gastroenterologie/Endoskopie
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
7/2017 bis 8/2017
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Auf die Famulatur in Brake wurde ich durch die sehr guten Bewertungen im Internet und durch die äußerst engagierte Antwort auf eine frühere Famulaturanfrage aufmerksam.
Es wurden Krankenhauskleidung, eine Unterkunft (in einer WG, 200 m vom Krankenhaus entfernt) sowie Frühstück und Mittagessen (in der Woche) gestellt. Die Wohnung war sehr schön, die Küche ist sehr gut ausgestattet und es gibt Fernseher in jedem Zimmer (ein HDMI Kabel mitzunehmen kann sich also für einen DVD Abend o.ä. lohnen) Auf Anfrage konnte ich mir ein Rad vom Krankenhaus leihen (was in Brake sehr sinnvoll ist).
Am ersten Tag der Famulatur wurde ich ganz freundlich empfangen und mir wurde alles Wichtige einmal zur Orientierung gezeigt.
Der Tag begann für mich gegen halb acht mit dem Frühstück, bei dem ich schon viele der Ärzte* innen von Station treffen konnte. Um acht Uhr fand die Frühbesprechung statt. Anschließend konnte ich an der Visite auf der Intensivstation teilnehmen.
In der ersten Woche war ich überwiegend auf den Stationen beschäftigt und habe durch Visiten und sonstige Tätigkeiten die Stationsarbeit näher kennengelernt. Bei den Internisten waren kardiologische, gastroenterologische und hämatologisch/ onkologische Patienten über 3 Stationen verteilt, sodass man von allen Bereichen der Inneren Medizin einen guten Eindruck erhalten konnte. Um möglichst viel mitzunehmen bin ich bei den verschiedenen Visiten mitgelaufen und konnte so etwas über ganz verschiedene Krankheitsbilder lernen und bei verschiedenen Ärztinnen/Ärzten zuschauen, was ja oftmals hilfreich ist.
In der zweiten Woche war ich vor allem in der internistischen Notaufnahme beschäftigt. Dort wurde mir alles genau gezeigt und erklärt. Und auch wenn ich mich anfangs nicht getraut habe einen Patienten ganz alleine aufzunehmen, fiel es mir dank der Hilfen und einem sehr gut strukturierten Aufnahmebogen spätestens nach der zweiten oder dritten Aufnahme sehr leicht Patienten alleine aufzunehmen und sie bei der Übergabe vorzustellen. Es machte mir viel Spaß und ich hatte das Gefühl dort viel zu lernen.
In der dritten Woche war ich in der Diagnostik eingeteilt. Hier konnte ich bei zahlreichen Kolo- und Gastroskopien sowie Ultraschallschalluntersuchungen, ERCP und Knochenmarkspunktionen dabei sein. Ich konnte auch mal ein Gastroskop in die Hand nehmen und mich mit der Steuerung des Geräts vertraut machen. Bei den Knochenmarkspunktionen durfte ich die Blutausstriche selbst machen. Wenn sich die Zeit geboten hat, durfte ich auch den Patienten schallen oder wir Famulanten haben das Schallen aneinander geübt. Während der Untersuchungen wurde mir viel erklärt und gezeigt, auch meine Fragen blieben nicht unbeantwortet.
Auch wenn das nach einem sehr festen Zeitplan klingen mag, war alles sehr entspannt. Ich wurde zu keinem Bereich gezwungen und hatte immer die Möglichkeit mir das anzuschauen was mich am meisten interessierte. Für den Zeitraum der Famulatur wurde mir ein Diensttelefon zur Verfügung gestellt, so dass ich bei spannenden Fällen immer dazu gerufen wurde. So bekam ich die Gelegenheit unter Supervision zu kardiovertieren und eine Pleurapunktion durchzuführen. Der Großteil der Blutabnahmen wurde jeden Morgen vom Laborpersonal erledigt, sodass ich mich nur um die Zugänge und einige nachgemeldete Blutabnahmen kümmern musste.
Ich hatte auch die Möglichkeit beim Notarzt mitzufahren (dieser wurde tagsüber in der Regel von den Internisten besetzt). Zu den Einsätzen wurde ich per Pieper oder Telefon gerufen. Es war wirklich interessant mit dem NEF mitzufahren. Vor Ort sollte ich die Zugänge legen und konnte so auch aktiv mithelfen. Des Weiteren hatte ich auch die Möglichkeit mit dem kardiologischen Chefarzt in eine Schrittmacher-OP zu gehen. Dort wurde mir sehr viel zur Schrittmachertechnik erzählt und gezeigt. Einmal habe ich auch den Nachtdienst mitgemacht und so spannende Eindrücke sammeln können. Das war sehr interessant, weil ich so einen vollständigen Einblick in die Alltagsarbeit der Assistenzärzte erhalten konnte.
Dienstags morgens fand ein Mikroskopierkurs für Studenten und Assistenzärzte statt. Dieser wurde von der onkologischen Station organisiert. Dabei wurden Blutausstriche von hämatologisch-onkologisch erkrankten Patienten gemeinsam begutachtet. Der Kurs war sehr lehrreich und hat mir geholfen vieles zu verstehen. Außerdem fand während der Zeit meiner Famulatur eine sehr spannende onkologische Fortbildung in Brake statt an der ich teilnehmen konnte.
Der Tag endete in der Regel um halb vier mit einer Röntgenbesprechung inklusive Dienstübergabe und anschließender Visite auf der Intensivstation.

In der Freizeit habe ich viel mit den anderen Famulanten aus der WG unternommen, sowohl in Brake als auch in der näheren Umgebung. Wir sind viel mit dem Rad unterwegs gewesen und haben einige Interessante Orte entdeckt, wie zum Beispiel den Hafen (sehr zu empfehlen ist das jährliche Hafenfest), die beiden Stadtmuseen in Brake oder die Flussinsel Harriersand (diese kann man mit der Fähre besuchen, die Insel mit dem Rad gut bekundigen und dort im Restaurant am Strand sehr gut essen). Sehr entspannt waren auch die Aufenthalte an den Flussstränden der Unterweser nach Feierabend. An den Wochenenden haben wir uns Orte in der Nähe angeschaut. Zum Beispiel waren wir in Bremerhaven, dieses ist mit dem Fahrgastschiff Oceana von Brake sehr gut zu erreichen. Dort empfiehlt sich ein Besuch im Klimahaus, auf dem U-Boot oder auf der Aussichtsplattform des Atlantic Hotels (es gibt aber noch viele andere Museen etc.). Außerdem waren wir in Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven. Die Anbindung nach Bremen und Oldenburg ist mit Bus und Bahn relativ gut. Die Fahrt nach Wilhelmshaven hat mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr lange gedauert, dafür kann man da mehrere sehr spannende Museen wie zum Beispiel das Bunker Museum besuchen. Auch Hamburg ist mit dem Zug gut zu erreichen.

Alles in allem kann ich eine Famulatur sehr empfehlen! Man kann sehr viel Verschiedenes lernen, sehen und mitmachen. Die Betreuung ist super und in keinster Weise vergleichbar mit der an anderen Krankenhäusern, vor allem nicht mit der an den Unikliniken. Alle sind wirklich sehr nett und immer hinterher einem etwas beizubringen. Ich kann eine Famulatur in Brake wirklich jedem ans Herz legen. Die Zeit lohnt sich auf jeden Fall, also traut euch und nutzt die Möglichkeiten. Und in Brake und Umgebung kann man sehr gut vom Freizeitangebot profitieren, sodass man Arbeit und gewissermaßen „Urlaub“ sehr gut kombinieren kann.
Bewerbung
Ich habe mich ein paar Monate vorher auf eine Stelle beworben. Trotzdem stand nur noch ein begrenzter Zeitraum zur Famulatur zur Verfügung. Da die internistische Abteilung sehr beliebt ist, würde ich empfehlen sich ein Jahr vorher zu bewerben.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
EKGs
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
25 €/ Woche

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13