Famulatur Gynäkologie in Universitaets-Frauenklinik - Maistrasse (7/2019 bis 8/2019)

Krankenhaus
Universitaets-Frauenklinik - Maistrasse
Stadt
Muenchen
Station(en)
OP2, Geburtshilfe
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
7/2019 bis 8/2019
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Wie in allen Bewertungen vor mir schon ersichtlich ist, hier auch von mir ein großes Lob an die PJ/Famulanten- Koordinatorin Fr. Pohle. Hat sich ausführlich Zeit genommen. Man hat einen Termin mit ihr, schon vor Famulatur/PJ- Start, bei dem einem die Klinik einmal gezeigt wird, damit man später nicht komplett planlos da steht. Klamotten kann man sich dort aus den Wäscheräumen holen. Arztkittel muss man als Famulant selbst mitbringen, war aber eigentlich nur für die Visite auf den OP- Stationen nötig. Den restlichen Tag sind eh alle außer die OA ohne rum gerannt.
Man bekommt gegen Pfand einen Schlüssel für das PJ- Zimmer, in dem man seine Sachen dann ablegen kann. Ein Bad mit WC und Dusche gibt es auch, sowie ein Sofa auf dem man theoretisch bei einem Nachtdienst pennen kann.
Es gibt einen Plan, welche PJler und Famulanten wann und wo eingeteilt sind, ebenso für gewünschte Nachtschichten. (Wie gesagt, Frau Pohle ist echt super und sehr organisiert!) Es gibt für die Stationen je zwei Telefone, die entweder den zwei PJlern, oder in meinem Fall auch an den Famulanten verteilt werden, damit man erreichbar ist. Einen PC Zugang und einen Chip für Arztzimmer und OP hat man als Famulant leider nicht. Den Zugang durfte ich dann von den PJlern netterweise mitbenutzen. Ohne Chip ist der Stationsalltag allerdings echt erschwert, weil man ständig vor verschlossener Türe steht und erst jemanden finden muss, der einem auf macht. Ich hatte allerdings Glück und hatte den Großteil der Zeit auf Station den Chip eines PJlers abgestaubt, der über die Zeit im Urlaub war.
Essensmarken gibt es keine, meistens haben die PJler aber noch so viele übrig, dass man immer eine von irgendjemand abbekommt. In der Kantine der Gyn war ich ehrlich gesagt kein einziges Mal, da alle wenn dann immer und Hauner rüber gelaufen sind zum essen. (Kinderklinik mit Salatbüffet)

Als Famulant wird man 1 Woche auf die Geburtsstation und die restlichen 3Wochen auf eine der OP- Stationen eingeteilt.

Man wird in den ganzen Bewertungen, sowie auch von Frau Pohle darauf hingewiesen, dass die Hebammen nicht immer wirklich freundlich und gut auf die Studenten zu sprechen sind. Wenn man ihnen jedoch freundlich gegenüber tritt und nicht nervt, sind sie meiner Erfahrung nach höflich reserviert. (Ich habe mich auch mit den Hebammenschülerinnen gut verstanden und ihnen versucht das ein oder andere zu zeigen, was ich ihnen so als Student zeigen konnte. Damit war die mega happy und das hat meiner Meinung nach einen recht guten Eindruck bei den Ausgelernten gemacht. ) Generell war diese Woche allerdings nicht so mega interessant und lehrreich wie man sich das erhoffen würde. Die Ärzte sind im großen und ganzen zwar recht nett, aber wirklich um einen Kümmern tut sich keiner und man muss wirklich sehr hinterher sein, dass einem überhaupt irgendjemand etwas zeigt. Das interessanteste für mich waren da immer noch die Sectios (bei denen man mit am Tisch steht und je nach dem auch ein bisschen mehr machen darf) und die Sonos der Schwangeren. Die Sonos durfte man nämlich je nach Arzt auch mal selbst machen, oder es wurde einem wenigstens etwas dazu erklärt. Auf der Woche war man eigentlich nur zum Blutabnehmen oder wurde zum Briefeschreiber von Patienten abgestellt, die man selbst noch nie gesehen hatte. Ob das, was man da dann zu Papier gebracht hat, dann auch irgendwie verwendet wurde, weiß man leider nicht. Besprochen wurde es nämlich nie. Außerdem konnte man, je nach Arzt, die Abschlussuntersuchungen der Wöchnerinnen unter Aufsicht machen. Das ist mal ein, zwei Tage ganz nett, aber nicht wirklich anspruchsvoll und nach 2 Tagen auch nicht mehr sehr lehrreich.
Mein Highlight war am Ende der Woche dann noch eine Geburt bei der ich dabei sein durfte. Man muss sagen, dass sich die Hebammen dort tatsächlich dafür eingesetzt haben, dass ich noch eine sehe, obwohl ich zwischendurch zur Section musste. Das finde ich echt nett und hat mich ehrlich gesagt auch ein bisschen überrascht, da man sonst doch ehr das Gefühl hatte unnötig oder unerwünscht zu sein. ;) (Hatte allerdings auch eine sehr ruhige Woche erwischt, in der selbst die Hebammen und ihre Schüler mal nichts mit sich anzufangen wussten.)

In den Stationsalltag wurde ich ziemlich rein geschmissen, weil ich zu Beginn der einzige Student auf Station war. Normalerweise ist mindestens ein PJler auf Station, der den nächsten PJler oder Famulant "einweißen" kann. Ich war zwar schon während meiner Zeit auf der Geburststation mal hoch auch die OP 2 gegangen und hatte mir mal grob alles von den PJler zeigen lassen, war aber natürlich trotzdem heillos überfordert. Vor allem mit dem PC :D
Man wird als Student sehr in den Stationsalltag mit einbezogen. Man läuft morgens immer mit die Visite und macht die Notizen für sich und die Stationsärzte, was auf der heutigen To- Do Liste steht und protokolliert anschließend die Visite im PC. (War das erste mal, dass mir das in einer Klinik begegnet ist, ist aber sehr positiv aufgefallen. Sowohl Pflege, als auch Ärzte und Physios protokollieren den Tages- Verlauf des Patienten. Ich war noch nie per PC so gut über den Verlauf einer Behandlung informiert.) Anschließend kommt die gemeinsame morgendliche Besprechung des ganzen Klinikums, bei der auch die PJler und Famulanten Teilnehmen. Außer man muss anschließend in den OP und es sind noch viele wichtige Blutabnahmen zu erledingen, was selten der Fall war. Das waren selten über 10 Stück auf der eigenen Station. Im Laufe des Tages wird dann viel dokumentiert und Briefe geschrieben und je nach Bedarf geht es mit in den OP.
In der Regel waren es 3-4 OPs pro Tag bei denen ein Student am Tisch gefragt war. Zu zweit auf Station war das dann eigentlich nie ein Problem. Nur in den Zeiten in denen die PJler nicht da waren, wurde es dann gelegentlich auch mal etwas stressig. (War aber denke ich wirklich eine Ausnahmesituation, da Frau Pohl immer sehr darauf achtet, dass insgesamt mindesten 3 Studenten auf den beiden OP- Stationen eingeteilt sind)
Sowohl im OP als auch auf Station waren alle Ärzte immer sehr nett und haben auch erklärt, wenn man gefragt hat. Lehre von sich aus, war allerdings die absolute Ausnahme. Als PJler werden wohl auch häufiger mal die geschrieben Arztbriefe durchgesprochen und optimiert. Das war bei mir in den 3 Wochen aber leider nicht der Fall.
Generell lernt man viel über den Stationsalltag und die Arbeit am PC. Praktisches (außer das bisschen Haken halten im OP) hat mir aber leider komplett gefehlt.

Frau Pohl hat uns ausdrücklich dazu aufgefordert auch als Famulant mal einen Tag in die Sprechstunden zu gehen sowie Nachtdienste mit zu machen.
Vielleicht war es auch dem Motivationsdämpfer zu Beginn, mit der recht unergiebigen Woche auf der Geburtsstation geschuldet, aber ich habe mich dann nicht mehr wirklich enthusiastisch darum gekümmert einen Nachtdienst zu machen. Ärgert mich allerdings ein bisschen, da alle recht positives davon erzählt haben. Die HIV- Sprechstunde, in der ich zu ende der Famulatur einen Tag verbracht habe, war allerdings der Hammer. Ich hab viel erklärt bekommen, habe endlich mal ein paar Einstellungen gesehen und durfte auch selbst mal ran.

Lehrveranstaltung gibt es eigentlich 1 mal pro Woche, geplant ist das ganze von Frau Pohle, um die Durchführung müssen sich dann allerdings die PJler kümmern, da die Ärzte es eigentlich immer vergessen. In meinen 4 Wochen hat es kein einziges Mal statt gefunden, weil sich auch die Studenten nicht wirklich drum gekümmert haben. Schade eigentlich.

Generell wird eigentlich kein Unterschied zwischen PJler oder Famulanten gemacht, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Ich weiß aber nicht, ob es daran lag, dass ich selbst schon im 10. Semester war und damit auch schon Gyn hinter mir hatte, oder ob das der allgemeine Usus ist.
Man sollte allerdings wissen, dass die Klinik aktuell immer weiter runtergefahren und auf GH verlegt wird. Inwieweit da also in Zukunft noch Lehre möglich und vor allem empfehlenswert ist, ist also Fragwürdig.

Fazit: Ich bereue es nicht dort Famulatur gemacht zu haben, da die Stimmung recht gut war und man ordentlich behandelt wird. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es gerade was Lehre angeht, auch deutlich besseres gibt.
Bewerbung
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass man so kurzfristig noch eine Möglichkeit auf einen Platz hat, wie das bei mir geklappt hat. Auch da nochmal ein herzlichen Dank an Frau Pohle! Ich musste durch meine DA kurzfristig meine Planung über den Haufen schmeißen und habe zwei Wochen vor Start der Famulatur angefragt und tatsächlich noch einen Platz bekommen. War aber Zufall, da ein anderer Student kurz zuvor abgesagt hatte. Sonst muss man ein bisschen mehr Vorlaufzeit einplanen, da es nur noch einen Famulatu- Platz gibt.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
EKGs
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
3
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
4
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.93